1 Variaciónes sobre „Triste España“

Das erste Stück nutzt „Triste España“ von Juna del Encina als Grundlage und alleiniges Material. Es wurde arrangiert für Streichquartett bzw. Gambenconsort. Die Spielweise ist durchgehend ohne Vibrato und molto flautando, wodurch evtl. eine Verstärkung notwendig wird. Das Stück wird im Verlauf immer mehr fragmentiert, indem repetierte Töne verbunden, bzw, durch Pausen ersetzt werden, die Stimmen verändern sich ständig durch Rotation der Tonhöhen. Die ursprüngliche Idee war, das Stück mehr und mehr zu verfremden, je mehr sich das Schiff auf dem Weg nach Südamerika von Spanien entfernt. Die Besatzung wird während der Reise fast vollständig dezimiert: von 240 Mann kehren nur 21 zurück.

2 Ondas

Das zweite Stück besteht aus einer Auswahl von (teilweise stark bearbeiteten) Feldaufnahmen, u.a. auch mit einem Hydrophon aufgenommen, die zu einer Collage zusammengefügt wurden. Die Geräusche sollten ursprünglich wie in einem Hörspiel als Hintergrund eingesetzt werden, da aber die ursprüngliche Form aufgegeben wurde, sollten die Geräusche wenigstens für sich stehend präsentiert werden.

3 Océano Pacífico

Dieses Stück für Klavier solo entspricht am meisten der ursprünglich vorgesehenen Musik. Sie ist entstanden, während ich mich auf anderem Gebiet mit eher minimalistisch angehauchter „Möbelmusik“ befasste, im Geiste Saties. Ich wollte aber die Musik nicht in den Kontext der damit verbundenen Texte stellen: der Abschnitt der Reise ist einer der grausigsten in Pigafettas Beschreibungen (die Mannschaft treibt auf dem Windstillen Meer ewig umher und erkrankt an Skorbut). Das führte überhaupt zu der Entscheidung, die Musik separat zu präsentieren.

4 „Triste España“ : Fragmentos

Der letzte Satz ist für Streichquartett oder Gambenconsort und Klavier, in diesem Fall sollte es ein Pianino mit Filzdämpfung sein oder ein entsprechend präparierter Flügel. Die Streicher spielen wie im ersten Teil molto flautando und pianissimo, hier müssen ebenfalls bei Bedarf die Instrumente verstärkt werden. Das Material stammt aus dem ersten und aus dem dritten Teil. Das Stück soll einen Bogen schaffen, so wie das letzte Schiff ja auch zurückkehren kann, wenngleich mit nur wenigen Überlebenden.